International
Donald Trump

Mike Johnson fordert die Veröffentlichung der Epstein-Files

Speaker of the House Mike Johnson, R-La., arrives for a news conference at the Republican National Committee headquarters in Washington, Tuesday, July 15, 2025. (AP Photo/J. Scott Applewhite)
Mike Joh ...
Mike Johnson, der Speaker des US-Repräsentantenhauses.Bild: keystone

Druck auf Trump wächst – jetzt will auch Mike Johnson Veröffentlichung der Epstein-Files

In der MAGA-Community brodelt es weiterhin. Trump hat zwar deutlich gemacht, dass er nichts mehr von den Epstein-Files hören will, aber jetzt fordert auch Mike Johnson, der Vorsitzende des Repräsentantenhauses und somit einer seiner mächtigsten Verbündeten, die Freigabe der Akten.
16.07.2025, 11:5916.07.2025, 15:42
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US-Präsident Donald Trump steht aktuell mit einigen seiner treusten und fanatischsten Anhängerinnen und Anhängern auf Kriegsfuss. Seit das Justizministerium und das FBI in einem gemeinsamen Memo mitgeteilt haben, dass keine weiteren Akten aus dem Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein veröffentlicht werden, ist der Kern der MAGA-Bewegung in Wallung.

Jetzt äusserte auch einer von Trumps mächtigsten Verbündeten seinen Unmut darüber, wie der Epstein-Fall (nicht) aufgearbeitet wird: Mike Johnson, der Vorsitzende der Republikaner im Repräsentantenhaus, rief am Dienstag zur Veröffentlichung der Akten auf. In einem Gespräch mit dem konservativen Podcaster Benny Johnson sagte er, er sei für Transparenz.

«Wir müssen alles auf den Tisch legen und die Menschen entscheiden lassen.»
President Donald Trump poses for a photo with first lady Melania Trump, House Speaker Mike Johnson of La., and others, after he signed his signature bill of tax breaks and spending cuts at the White H ...
Mike Johnson (links) ist üblicherweise ein grosser Unterstützer Donald Trumps.Bild: keystone

Johnson fordert auch, dass Justizministerin Pam Bondi die Unstimmigkeiten in ihren Äusserungen zur Epstein-Affäre erklären solle. «Ich mag Pam, ich denke, sie hat gute Arbeit geleistet», so Johnson. Ihm sei aber daran gelegen, den Fall zu klären, weil sich das Justizministerium auf die wichtigsten Themen konzentrieren solle.

Eigentlich gilt Johnson als enger Verbündeter des Präsidenten. Nicht zuletzt er hat dafür gesorgt, dass Trump seinen selbst bei den Republikanern umstrittenen Gesetzesentwurf, die «Big Beautiful Bill», durchs Repräsentantenhaus und den Kongress brachte. So offen wie in dieser Angelegenheit hat er sich übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge noch nie gegen den Präsidenten gestellt.

Johnson stellt sich damit auf die Seite der MAGA-Basis. An einer Veranstaltung der studentischen, konservativen, rechtspopulistischen Non-Profit-Organisation «Turning Point USA» am 11. Juli zeigte sich, wie sehr die Causa Epstein die konservativen Wählerinnen und Wähler zu beschäftigen scheint:

Fox-Moderatorin Laura Ingraham wird vom MAGA-Nachwuchs ausgebuht. Video: youtube/ntd

Trump hatte sich am Samstag auf seiner Social-Media-Plattform TruthSocial noch über die Vorwürfe seines Lagers echauffiert:

«Wir sind ein Team!» – Trump versucht, die Wogen zu glätten.

Am Dienstag klang es bereits wieder anders. Gegenüber Journalisten signalisierte Trump Bereitschaft zu Transparenz. Wenn es glaubwürdige Hinweise in dem Fall des verstorbenen US-Investors Epstein und seines Netzwerks zur sexuellen Ausbeutung von Frauen gebe, sollten diese veröffentlicht werden. Die Entscheidung darüber obliege der Justizministerin. Sie habe bisher einen fantastischen Job gemacht, so Trump.

Attorney General Pam Bondi speaks at a news conference at the Drug Enforcement Administration, Tuesday, July 15, 2025, in Arlington, Va. (AP Photo/Julia Demaree Nikhinson)
Justice DEA
Generalstaatsanwältin und US-Justizministerin Pam Bondi steht aktuell unter Beschuss.Bild: keystone

Pam Bondi verharrte bei verschiedenen Auftritten am selben Tag aber auf ihrem früheren Standpunkt. Das veröffentlichte Memo, in welchem angekündigt wurde, dass keine weiteren Erkenntnisse und Akten veröffentlicht würden, spreche für sich, so die Justizministerin. Ausserdem gedenke sie nicht, zurückzutreten, wie von manchen Stimmen in der MAGA-Welt gefordert wurde.

Trump und seine Vergangenheit mit Epstein

Der US-Präsident steht in der Affäre auch selbst im Fokus. Die beiden wohnten einmal nebeneinander in Palm Beach in Florida. 2002 hatte Trump seinen damaligen Nachbarn Epstein noch als «tollen Typen» bezeichnet, der «schöne Frauen» möge – genauso wie er selbst. Dabei seien viele von ihnen eher jung. Es existieren auch viele Foto- und Videoaufnahmen, welche die beiden gemeinsam zeigen. Epstein sagte ausserdem einmal, Trump sei rund zehn Jahre lang sein bester Freund gewesen. Der amtierende Präsident habe obendrein an Bord seines Privatjets zum ersten Mal Sex mit seiner Frau Melania gehabt.

House Committee on Oversight and Accountability markup 1 H.Res. Recommending that the House of Representatives find Robert Hunter Biden in contempt of Congress for refusal to comply with a subpoena du ...
Ein Demokrat zeigt im US-Kongress ein Foto, das Trump und Epstein zusammen zeigt.Bild: www.imago-images.de

Trumps Name tauchte später auch in freigegebenen Dokumenten zur Epstein-Affäre auf. Ein Fehlverhalten wurde ihm dabei allerdings nicht vorgeworfen. (lzo)

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123 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Waldorf
16.07.2025 13:16registriert Juli 2021
Die Schwurbler verschwurbeln sich in ihrem eigenen Geschwurbel. Ist das Kunst oder kann das weg?
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T13
16.07.2025 12:52registriert April 2018
"Pam will release what she thinks is appropriate."
Auf deutsch, das Veröffentlichte wird so zugeschnitten sein, dass Trump und solche die den Kopf in seinem Hintern haben darin nicht kenntlich erwähnt werden.
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Dr. Atomi
16.07.2025 13:13registriert Juli 2024
Epstein Trump und seine Regierung haben sehr wahrscheinlich diese Liste bereits vernichtet.
Die Gründe liegen nahe weshalb...
*hust Nicht dass dieser verurteilte Straftäter noch zu anderen Dingen bezichtigt wird 😉
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